Monatsbericht Mai 2012

Seit Mitte März konnten sich unsere beiden deutschen Hebammen Daniela Nedogoda und Ursula Michel in der Geburtshilfestation in Anaiyeri sehr gut einarbeiten. Die ersten sechs Wochen wurden für viel Organisatorisches und sowohl praktisches als auch theoretisches Training der drei indischen Hebammen benötigt. Sehr interessiert und motiviert bringen sich unsere indischen Schwestern: Mary- Agnes, Devi und Manimohzi ein und arbeiten gerne mit unserem Team zusammen. Seit Anfang Mai ist die Geburtshilfestation Anlaufstelle für sehr viele Schwangere. Gerne nehmen die Frauen aus den umliegenden Dörfern von Anaiyeri das medizinisch sehr hochwertige Angebot der Schwangerenvorsorge an und schätzen sehr, dass sie mit so viel Liebe und Wertschätzung behandelt werden. Drei Frauen mussten in der Anfangszeit aus medizinischen Gründen in andere Kliniken zur Entbindung verlegt werden, wurden aber danach zur Nachsorge zu Hause betreut. Der Organisator und Hausmeister unserer indischen Partnerorganisation PMD, Mr. Anbarasu, kümmert sich sehr engagiert darum, dass die Schwangeren zur Vorsorge in unsere Geburtshilfestation gebracht werden, organisiert Transporte mit der Ambulanz in andere Kliniken und bringt unser Hebammenteam zur Nachsorge in die Nachbardörfer.
Da eine große Anzahl der Schwangeren eine ernährungsbedingte  Anämie aufweisen, werden die Schwangeren regelmäßig einbestellt, um Obst, Kräuterbluttee und Eisensubstitution per Tabletten zu erhalten. Erfreulicherweise stellten sich rasch Erfolge ein.
Die indischen Frauen nehmen mit Begeisterung die Hilfe unserer Station an. Ihren Dank drückte eine Mutter darin aus, dass unsere deutsche Hebamme den Namen des Neugeborenen aussuchen durfte- so gibt es nun in der Umgebung von Anaiyeri eine kleine Anna- Sophia.
Seit 18. Mai 2012 konnte unser Team durch die deutsche Ärztin Frau Dr. Horter-Weber (eine Senior Expertin von SES) und Alexandra, einer Praktikantin aus der Schweiz verstärkt werden. Beide sind eine wertvolle Unterstützung für unsere beiden Hebammen, um die zahlreichen Aufgaben bei zur Zeit enorm hohen Temperaturen von über 40 Grad, zu erfüllen. 
Unzählige Vorsorgeuntersuchungen und Nachsorgeuntersuchungen in den Hütten finden statt. Außerdem organisiert Mr. Anbarasu wöchentliche Kampagnen in den Dörfern, bei denen unser Team Vorsorgeuntersuchungen an Schwangeren durchführt, um die Schwangeren zu informieren. Ebenso finden zweimal wöchentlich in der Geburtshilfestation "Meetings" für Kinder zur Hygieneerziehung statt.
So wurde auch ein check-up für Babys in der Station organisiert.
Besonders freuten wir uns über die erst kürzlich stattgefundene Geburt in der Geburtshilfestation. Es ehrte unsere Hebamme Daniela sehr, dass die indischen Eltern ihr Baby "Daniela" nennen.
Wir freuen uns sehr, dass unser Hebammenteam für jeweils 6 Monate vor Ort bleibt (danach reist das nächste Team ein) und zeitweise durch eine/n Gynäkologen/in unterstützt werden kann.
Weiterhin sind wir vor allem auf der Suche nach einer/m Gynäkologin/en, die unser Hebammenteam unterstützen.
Wir möchten diesen Bericht mit einem Zitat einer unserer Hebammen schließen:
" Es war eine beeindruckende Leistung, dieses Projekt zu initiieren und so weit zu bringen. Hut ab, allen Beteiligten".
Wir hoffen, durch viele Spenden das Angebot unserer Geburtshilfestation ausweiten zu können und den Schwangeren aus diesen ländlichen, sehr armen Gebieten Südostindiens zum Segen zu werden.

Heidrun Wießner