Bevor jemand auf die Idee kommt, der Typ sei gar nicht mehr beteiligt an diesem Indien-Projekt, erlaube ich mir,       mich mit meiner Interpretation der Ereignisse der vergangenen drei Monate zu Wort zu melden.

 

Ihnen allen einen guten Tag und Danke zunächst für die erwiesene Geduld !

 

Kühl ist es geworden, das Klima im Südosten Indiens... 

Des einen Freud, des anderen Leid. Während die Bauern sich über den Regen freuen, wird dieser mit der empfindlichen Abkühlung einigen das Leben bestimmt nicht erleichtern..

Wenn man nur an die Millionen auf der Straße lebenden armen Schlucker denkt..

Daß  im Laufe der vergangenen Monate nichts geschehen ist, kann man beileibe nicht sagen. Im Gegenteil: Die Zeit war reich an Erfahrungen und auf einige könnte ich durchaus verzichten.. Was aber nicht geht und so werde ich versuchen, diese Erkenntnisse auf der Positiv-Seite zu verbuchen...

Aus dem Tagebuch von Teresa Zepp, den Monatsberichten von Hanka John und den Erlebnisberichten von Josef Malat ist bekannt, daß hier einige Schwierigkeiten eingetreten sind mit welchen nicht zu rechnen war, die aber durchaus geeignet sind, an den Nerven zu zerren.

Dem Unternehmen Struktur zu geben, scheitert allzu oft an indischen Denkweisen und Traditionen. Oder an einer nicht unerheblichen Ignoranz verantwortlicher Personen. Ob es sich hierbei um Persönlichkeiten handelt, lasse ich offen.

Und ich bedauere zunehmend, nicht die Sprache zu sprechen, um mich verständlich machen zu können. Wieviel leichter wäre es, jemandem sein ungezogenes Verhalten in dessen Muttersprache  zu verdeutlichen! Das aber ist ja oft zu Hause schon nicht möglich..

Zum Verständnis: Die Art, in der Dr. Elango in Madras mit uns umgesprungen ist, hätte in Deutschland und in Deutsch mit Sicherheit disziplinarische Maßnahmen zur Folge gehabt. Aber diesen Herrn schützt seine Position und die Tatsache, daß ich keine Beschwerde in Tamil anbringen kann. Geschweige denn, daß ich wüßte, an wen ich mich wenden sollte..

All dies im Zusammenhang mit dem Container-Problem, welches sich bis jetzt nicht lösen ließ. 

Stattdessen sind die beiden Kisten mit Ersatzteilen, von der Lufthansa freundlicherweise eingeflogen, auf wohl typische Weise durch den Zoll und in Pondicherry angelangt. 

Zur Freude aller sind bestimmte Vorstellungen im Bereich der Geburtshilfe-Station, die jetzt  „Maternity-Health-Center“ heißt, bautechnisch umgesetzt und der Bau geht der Vollendung entgegen, jetzt gebremst durch den Monsun.

Zu meiner Freude hat sich Herr Arokianathan, unser Tamil-Lehrer auf Anfrage von Josef Malat sehr wohlwollend geäußert zu meinen Lernfortschritten im Einzelunterricht.

Und ich habe – wegen privater Umstände inzwischen in Deutschland – wesentliche Dinge, die es in Indien tatsächlich nicht zu geben scheint, erstanden, um diese „meinen“ Indern präsentieren zu können.

 

Ein tragisches Ereignis stellt das „MHC“ in den Brennpunkt  und ebenso die Erwartungen an uns :

Fünf Tage nach der wohl komplikationslosen Geburt ihres ersten Sohnes im Uni-Hospital in Pondicherry ist eine von Samys Nichten mit Fieber unklarer Genese verstorben. Ein tragischer Ausgang einer mit vielen guten Wünschen begleiteten Schwangerschaft. Die Betroffenheit der Familie bedarf keiner Erklärung und die Gedanken Samys Schwiegertochter Annie, die jetzt im siebten Monat schwanger ist, lassen sich nur erahnen. 

 

Wir stehen im Wort! Und wenn alle uns zur Seite stehen, die sich uns verbunden fühlen, werden wir dieses Versprechen einlösen können.

 

Danke!

Ihr Dr. Wolfgang Donné