Der August in Tamil Nadu war für das deutsch-österreichische Team der Urlaubsmonat, wie in der Heimat. Ende Juli kam Cathrins Schwester mit ihrem Mann zu Besuch, gemeinsam reisten sie nach Kerala und haben die Zeit dort sehr genossen. Kurz nach Cathrins Rückkehr kam Connys Mann. Nach kurzem Aufenthalt im MHC ging die Reise für die beiden über den Süden Tamil Nadus ebenfalls nach Kerala. Mit vielen neuen Eindrücken zurück hatte Jürgen dann noch ein paar Tage hier in Anaiyeri um die nähere Umgebung und das tägliche Treiben im MHC kennenzulernen. Und noch während seines Aufenthaltes kamen Cathrins beste Freundinnen aus Graz. Für sie ging die Reise dann nach Goa, Hampi, Bangalore und auf die paradiesischen Andamanen.
Es gab im August auch einiges zu feiern. Die Tochter von Manimozhi bekam ihre ersten Ohrringe und das wird hier richtig gefeiert. Mit der Familie geht es in den Tempel und nach stundenlangen Zeremonien werden dann die Ohrlöcher gestochen. Leider müssen sie vorher ihre Haare opfern, das geht natürlich nicht ohne Tränen. Neue Kleider sollen über den Verlust hinweg trösten. Rubys Schwester steht kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes, auch das ist natürlich ein Grund zu feiern. Bei der sogenannten Bangles-Function werden der Schwangeren viele Armreifen übergestreift, die Glück bringen sollen. Einigen Lärm machte die Ganesha-Function, bei der grosse Ganesha-Statuen aus Pappmache oder Ton im Wasser versenkt werden. Buben und junge Männer begleiten Ganesha auf seinem Weg mit viel Trommeln, Tanz und lauter Musik.
Mitte des Monats bekam Cathrin die Gelegenheit ein anderes Projekt der PMD zu besuchen. „Home for Homeless“ heisst dieses und wird von französischen Studenten seit vielen Jahren finanziell aber auch mit körperlicher Arbeit unterstützt. Cathrin verbracht zwei Tage mit den Studenten am PMD Gelände und konnte ihnen auch beim Häuser bauen helfen.
Leider hat uns Ruby zum Ende des Monats verlassen. Wir bedauern sehr, dass es ihr nicht mehr möglich ist bei uns zu arbeiten. Für ihre Zukunft wünschen wir ihr alles Gute und hoffen sie doch ab und zu im MHC zu sehen, da sie ja um die Ecke wohnt.
Was sich als richtiger Selbstläufer entwickelt hat ist die wöchentliche Sprechstunde von Dr. Gowri, unserer Gynäkologin. Jeden Mittwoch ist reges Treiben in unseren Räumen. Bei diesen Vorsorgeuntersuchungen wurden drei Risikoschwangere selektiert und dann ins Sri Lakshmi Hospital verlegt. Auch diese Zusammenarbeit entwickelt sich sehr erfreulich. Alle Frauen die dort behandelt wurden waren sehr zufrieden, auch aus medizinischer Sicht ist die Betreuung dort sehr gut. Ein kleiner Lichtblick im sonst doch eher düsteren Krankenhausbereich.
Soweit geht´s uns beiden hier gut. Durch das gute selbstständige Arbeiten der Nurses werden die Tage für uns recht lang, da wir immer weniger zu tun haben. Es zeigt, dass das MHC immer besser auch ohne ausländischer Hilfe auskommt.
Ganz liebe Grüsse,
Cathrin und Conny