Also Donnerstag, 23-06-2011 (Abgelaufene Aufenthalts-Genehmigung und immer noch positive Sicht der Dinge). Im Zuge des Wartens auf das Treffen mit DDH und diversen Strom-Ausfällen war es gelungen, Frau K., eine 24jährige Erstgebärende, die 9 Tage über dem errechneten Termin war,  einer Ultraschall-Untersuchung zu unterziehen. Dem Anschein nach war das Kind zierlich, die Fruchtwassermenge im unteren Normbereich und die Nachgeburt unauffällig. Das CTG war in Ordnung. Nach Durchsicht der vorliegenden Papiere wäre bei korrekt durchgeführtem früheren Ultraschall der 25-06-2011 der wahrscheinliche Entbindungstermin. Da ich aber keine Arbeitsgenehmigung habe und keine Erfahrung der Indischen Handhabung bei Übertragungen, war es angebracht, sich rück zu versichern. Frau Dr. Pomadhu, eine Freundin der Familie und Geburtshelferin von Anuj steht auf Anforderung als letzte Instanz zur Verfügung.

Schaukel- Fahrt also mit zwei Schwangeren und Anbarasu im  Ambulanzfahrzeug der PMD, gestiftet vom BMZ. Anbarasu war bemüht, die drohende Selbstöffnung der hinteren  Zustiegs-Tür zu verhindern. Die Schrauben der Schlösser waren lose und unmittelbare Hilfe nicht greifbar. Der einen Schwangeren wurde es übel und sie mußte sich übergeben.  Der Autostop diente auch dazu, rasch das Erbrochene vom Fahrzeug zu spülen, da Erbrochenes bekanntermaßen übelriechend und aggressiv ist.  Daß die Üble vorne in Fahrtrichtung sitzen sollte, wurde allgemein akzeptiert und so kamen wir in der Praxis von Frau Dr. P. an. 

Frau Dr. P.s Sohn ist ein netter junger Mann, der die Ausbildung zum Pädiater absolviert und recht aufgeschlossen zu sein scheint für zeitgemäße Behandlungsmethoden, was ich einem längeren Gespräch mit ihm entnehmen konnte.

Frau Dr. P. sah sich dann Frau K. an und beschloß, da man den Terminen nach letzter Regel nicht trauen könne, die Schwangere zu einem auf Schwangerschafts-Ultraschall spezialisierten Radiologen zu schicken, um Gewißheit zu bekommen.

Fahrt mit der Riksha zur Praxis. Nach der üblichen Wartezeit von einer Stunde wurde ich zusammen mit Frau K. freundlich aufgenommen. Der Schallraum ausgestattet mit modernster Technik, automatisierter Report-Generierung und Vernetzung. Neuestes Mindray-Gerät, 3D und allem, was dazugehört. Klasse Darstellung aller kindlicher Strukturen und Beurteilung mit allen auch hierzulande bekannten Einschränkungen. NSA-Doppler-RI in der Norm. Kind entsprechend 36/37 SSW. Verlegung des Geburts-Termins auf Mitte Juli 2011. Kosten: 500 Rupees. Enorm. (Bilder werden noch ins Netz gestellt).

Mit dieser beruhigenden Erkenntnis zurück zu Frau Dr. P. Entscheidung: Abwarten des Termins. Gut so. Der Schall aus der 27 SSW von einem PHC in Madras wurde nicht wahrgenommen. Die andere Schwangere kam nicht in den Genuß spezieller Zuwendung, da hier alles in Ordnung schien. Auch beruhigend.

Also zurück. Mit jetzt repariertem Türschloß der Ambulanz, sodaß Anbarasu entspannt sitzen konnte. Nach kurzer Fahrt Fahrerwechsel. Ab diesem Zeitpunkt wurden sämtliche Unebenheiten der Straße und alle Speed-Breaker  zum Erlebnis. Die drei Rumble-Strips in Ashokiapuri sind eine echte Herausforderung für das Fahrgestell eines Autos, insbesondere, wenn man sie übersieht.

Daß das scharfe Bremsen, was den Damen im Fond nicht gut tat, wenig nutzte im Hinblick auf den Aufprall, kann man sich denken. Die Dinger sind echt brutal.

Zurück ließ mir die K-Frage doch keine Ruhe und ich bat Hanka, dafür zu sorgen, daß am Freitag, 24-06-2011 eine CTG-Kontrolle vorgenommen werden solle.

Das ist dann auch geschehen, allerdings wegen geänderter Umstände. 

Das aber ist wieder eine andere Geschichte, die ich mit Bildern demnächst hier berichten werde, den begleitenden Text überlasse ich Hanka im Forum.

Bleiben Sie mir (uns) verbunden!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Dr. W. Donné